St. Martin. Martinszug und die Martinsgans
Am 11. November ist es wieder so weit, der St. Martins- Zug geht am Abend durch die Straßen der Dörfer und Städte. Diese alte Tradition wird auch in Nimsreuland gepflegt. Kinder und Erwachsene ziehen durch die Straßen von Nimsreuland zum Gedenken an den Heiligen Martin. Bereits Wochen vorher werden in vielen Schulen und Kindergärten bunten Laternen gebastelt und Lieder geübt, die beim Martinszug gesungen werden. Begleitet wird der Zug von einem Reiter, welcher als römischer Soldat mir rotem Mantel den Heiligen darstellen soll. Zum Abschluss des Zuges wird das Martinsfeuer entzündet und die Kinder erhalten einen Weckmann. Das benötigte Holz wird von den Kindern in den Wochen vor dem Umzug im Wald gesammelt und morgens am Martinstag an der Feuerstelle aufgeschichtet.
Im Anschluss ans Martinsfeuer treffen sich die "Reuländer" im Gemeindehaus zu einem Umtrunk und zur Martinsverlosung. Der Umtrunk und die Verlosung werden von der Feuerwehr organisiert und durchgeführt. In den Tagen vor dem 11. November ziehen die Mitglieder der Feuerwehr von Haus zu Haus und verkaufen Lose für den Martinsabend. Der Verkauf der Martinslose kann als kräftezehrende Arbeit angesehen werden, da die Verkäufer meist auf" 1 Bier" eingeladen werden. Und aus einem Bier können ja auch eben schnell zwei oder drei werden, meist gehört dann auch ein Schnaps dazu.
Der Martinstag gilt als Festtag des Heiligen Martin von Tours. Martin von Tours wurde 316 im Gebiet des heutigen Ungarn als Sohn eines römischen Militärbeamten geboren. An einem Wintertag im Jahre 338 begegnete Martin am Stadttor einem armen, unbekleideten Mann. Außer seinen Waffen und einem Militärmantel hatte Martin nichts bei sich. In seiner Barmherzigkeit teilte Martin seinen Mantel mit dem Schwert und gab eine Hälfte dem Bettler. Am 4. Juli 372 wurde er zum Bischof von Tours geweiht und lebte seitdem in einem eigens errichteten Kloster außerhalb der Stadt. Martin besuchte um 385 und 386 die Stadt Trier und ist Patron der Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz, Mainz.
Für das Brauchtum rund um den Heiligen Martin stehen wohl zwei Umstände im Zusammenhang.
Sicherlich war die Bezahlung in Naturalien für viele damals auch zwingend notwendig da für die bevorstehende Winterzeit nicht genügend Futter für alle Tiere zur Verfügung stand. Als "Zahlungsmittel" wurden sicherlich auch Gänse eingesetzt, was die Martinsgans erklärt.
Eine weitere Möglichkeit für das traditionelle Martinsgans- Essen ist eine angebliche Episode aus dem Leben von Martin. Als man ihn zum Bischof ernennen wollte, bereitete ihm die hohe Verantwortung um dieses Amt Angst und er versteckte sich in einem Gänsestall. Die Gänse schnatterten wohl so laut, dass Martin schnell gefunden wurde. Als Strafe werden seit dieser Zeit am Gedenktag des Heiligen Martin Gänse verspeist.
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