Maibaum
Es gibt verschiedene Arten von Maibäumen. Mit seiner belassenen grünen Spitze
gilt er an zentraler Stelle aufgestellt als "Ortsmaibaum". In seiner heutigen
Form ist der Maibaum schon seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Zunächst
jedoch in anderer Funktion, z.B. als Kirchweihbaum, als Ehrenmaibaum für
einzelne Bürger oder als mit Preisen behängte Kletterstange.
Als Ortsmaibaum kam er ab dem 19. Jahrhundert für die selbständigen Gemeinden
auf. Rund um den Maibaum hat sich im Laufe der Jahre sehr viel lokales Brauchtum
entwickelt, das sich sogar von Dorf zu Dorf unterscheiden kann.
In Nimsreuland wird der Maibaum in jedem Jahr neu gefällt und die Rinde
entfernt.
Am Vorabend zum 1. Mai rücken die Mitglieder der Feuerwehr in den Wald aus um
einen geeigneten Baum zu finden und diesen zu Fall zu bringen. Bereits die
Auswahl des geeigneten Baumes sorgt hin und wieder für die ersten lebhaften
Diskussionen vor Ort.
Zu groß - zu klein, zu dick - zu dünn, nicht gerade, die Spitze sieht nicht gut
aus, usw.
Kurz gesagt, 10 Mann - 10 Meinungen
Bisher ist es jedoch in jedem Jahr gelungen einen Konsens zu finden und einen
geeigneten "Kandidaten" zu finden. Ist der Baum erst ausgewählt wird auch schon
die Axt geschwungen und der Maibaum wird zu Fall gebracht. In den letzten Jahren
hat sich allerdings die Motorsäge gegenüber der Axt durchgesetzt so das die
Arbeit des Fällens zügig erledigt werden kann.
Nach dem abschneiden werden nun alle Äste (außer dem Wipfel) und die Rinde
entfernt. So vorbereitet steht dem Abtransport zum Aufstellungsort am
Gemeindehaus nichts mehr im Wege.
Dort angekommen wird die Baumkrone mit bunten Bändern geschmückt. Hier in
Nimsreuland hat sich dabei die Farbkombination rot/weiß durchgesetzt. Ein
geschichtlicher Hintergrund ist aber nicht zu erkennen, eher die Zweckmäßigkeit.
Auch der Sponsor der rot/weißen Bänder, Helmut kann sich keinen Reim darauf
machen, "Dadt as suu".
In der Zwischenzeit hat unser Organisationstalent Stephan die Holzkeile und
das Werkzeug besorgt. Dem aufrichten vom Maibaum steht nun nichts mehr im Weg.
Das Aufrichten des Maibaums erfolgt nun durch die Muskelkraft der anwesenden
Männer. Da diese Arbeit aber nach einem langen und anstrengendem Arbeitstag zu
erledigen ist, bedient man sich heute der Kraft von Deutz und Co.
Ist der Maibaum nun aufgerichtet und jeder hat seinen Kommentar abgegeben ob er
nun gerade oder schief steht, folgt der gemütliche Teil und man trifft
sich zu einem Umtrunk im Gemeindehaus.
Der Maibaum bleibt nun bis zum Ende des Monats stehen und wird dann an einem
Abend umgelegt und abgeschmückt. Der Stamm wird gegen das höchste Gebot
Gerstensaft versteigert und zum neuen Eigentümer abtransportiert.
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